Die „Johanniter in Neuenburg am Rhein“, brillantes wissenschaftliches Werk zur mittelalterlichen Stadtgeschichte, vorgelegt von Jörg W. Busch Professor an der Universität Frankfurt

Auf zehn Jahre war das Projekt Urkundenbuch der Stadt Neuenburg am Rhein angelegt, als die Vorlage des Ratschreibers im Februar 1991 vom Gemeinderat der Stadt beschlossen wurde. Die Redaktion der Badischen Zeitung kommentierte die Entscheidung des Gemeinderats „Pflicht gegenüber der Geschichte“, dass der Beschluss für eine Stadt wie Neuenburg am Rhein eine selbstverständliche und eigentlich längst überfällige Notwendigkeit sei. „Denn wenn eine Stadt einen solchen Schatz von Urkunden besitzt – wenn auch auf verschiedene Archive verteilt dann hat sie gerade ihrer Geschichte gegenüber die Pflicht, diesen Schatz allen Interessierten zugänglich zu machen“.

Keiner der Protagonisten hätte damals gedacht, dass dreißig Jahre ins Land gehen werden, bis die Fülle der Urkunden zur Stadt Neuenburg am Rhein, von der Gründungszeit der Stadt bis in das 16. Jahrhundert gehoben war. Nun liegt das Werk „Urkundenbuch der Stadt Neuenburg am Rhein in vier Bänden (davon der vierte Band in zwei Halbbänden) vor. Krönender Abschluss der wissenschaftlichen Arbeit zur Stadtgeschichte ist das Buch des Professors an der Universität in Frankfurt, Jörg W. Busch, „Die Johanniter in Neuenburg am Rhein“ mit einem für die Stadtgeschichte unschätzbaren Kapitel: „Die Gassen und Häuser einer zerrissenen mittelalterlichen Stadt Neuenburg am Rhein von 1496/1507“.

Der Leser, der sich in Buschs Werk vertieft, wird von der Zeit der Johanniter in Neuenburg am Rhein und anhand der Urkunden, die von Gassen, Häuser und Menschen, vom Leben in der Stadt und ihrer großen Zeit berichten, gefangen genommen. Das Buch, obwohl ein Geschichtsbuch, vermittelt das besondere Geschick des Frankfurter Hochschulprofessors Geschichte erlebbar und fesselnd zu erzählen.

In dem großartigen Geschichtswerk taucht der Leser ein in eine ferne Zeit der bedeutenden und reichen Stadtgeschichte Neuenburgs.

Buschs Werk erweitert die Kenntnis von der mittelalterlichen Geschichte der Zähringergründung ungemein. Es wird nicht nur die Rolle der Johanniter in Neuenburg am Rhein, sondern auch die der Bewohner der Stadt vor 1496 lebendig. Einen anderen Weg, etwas über die Stadt und ihre Bewohner in jener Zeit in Erfahrung zu bringen, gibt es nicht: nur die 1798 Urkundenregesten und die Aufzeichnungen der Neuenburger Johanniter blieben erhalten. Was aber an Quellen im Archiv des Rathauses, der Sakristei des Münsters „Unserer Lieben Frau“ und der Franziskanerkirche oder dem Heiliggeistspital lag, ist für immer verloren. Alles was wir über Neuenburg am Rhein vor 1496 wissen, erschließt Jörg W. Busch mit dem „Johanniterbuch“.

Professor Jörg W. Busch ist hilfsweise nach Neuenburg am Rhein gekommen. 2001 bat ihn der Karlsruher Archivar Jürgen Treffeisen, der am Urkundenbuch der Stadt arbeitete um seine Mitarbeit. Im Jahre 2008 übergab Treffeisen die Federführung für das umfangreiche Werk an den Frankfurter Hochschulprofessor. In der Folge erschienen die ersten Bände des Neuenburger Urkundenbuches und Buschs weitere grundlegende Aufsätze zur Stadtgeschichte u. a.  mit der entscheidenden Frage: „Wann versank das mittelalterliche Neuenburg am Rhein?“ Spätestens 1527, verursacht durch die großen Hochwasserkatastrophen des Rheins, hatte das „Herz der mittelalterlichen Stadt zu schlagen aufgehört. Der Dreißigjährige Krieg, der Holländische Krieg und schließlich der Spanische Erbfolgekrieg gaben der einst blühenden Metropole, die erstmals durch   Friedrich II. zur freie Reichsstadt wurde, den Rest.

Ein kleiner Teil der 1704 vertriebenen Neuenburger kehrten 1714 in die Ödung, die einst ihre Stadt war, zurück und begann einen mühseligen Wiederaufbau. Die einstige Bedeutung der Stadt aber, die 1330 an das Haus Habsburg verpfändet wurde, ist aus den Geschichtsbüchern weitgehend verschwunden und wurde nur noch wenig beachtet.
 
Neuenburg am Rhein verfügt nunmehr mit dem mehrbändigen Werk, „Die Urkunden der Stadt Neuenburg am Rhein, begonnen von Jürgen Treffeisen und weiter geführt von Professor Jörg W. Busch und dem Buch „Die Johanniter in Neuenburg am Rhein, das die Reihe abschließt,  über ein wissenschaftliches Werk zu seiner Geschichte, „das keine andere Stadt vergleichbarer Größe besitzt“. Buschs „Johanniterbuch“ wertet ein renommierter Historiker als „Fulminanter Opus“ der Neuenburger Stadtgeschichte.

Es ist eine glückliche Fügung, dass Prof.  Busch in Kontakt zur Stadt Neuenburg am Rhein kam.  Ohne Busch hätte die Geschichte der Stadt Neuenburg am Rhein keine so umfassende und grundlegende wissenschaftliche Darstellung erhalten.
 
Professor Jörg W. Busch hat sich mit seiner 20 Jahre dauernden Arbeit mit den Urkunden der Stadt Neuenburg am Rhein, die mit dem nun vorliegenden „Johanniterbuch“ einen vorläufigen Abschluss findet, um die Geschichte der Stadt Neuenburg am Rhein in hervorragender Weise verdient gemacht. Prof. Busch hat sein Honorar für Regesten dem Druck des „Johanniterbuches“ zur Verfügung gestellt, daher kann sein Buch zu einem Sonderpreis (Euro 20,--) durch die Stadtverwaltung Neuenburg am Rhein abgegeben werden.