Junge Sinfoniker Basel zu Gast im Stadthaus

Zum 1. Advent am 27. November wurden die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer im Stadthaus reich beschenkt. Die Junge Sinfoniker Basel unter der Leitung von Matthias Kuhn war zu Gast und bescherten wahrhaft einen Kunstgenuss.

Dabei mag dem ein oder anderen der Beginn mit der Ouvertüre in D von Antonin Reicha etwas holprig erschienen sein. Dies war der Tatsache geschuldet, dass der Komponist das Werk im 5/8 Takt gesetzt hatte, und aus diesem Takt könne auch der beste Mathematiker keinen 4/4 Takt schaffen. Das sei für ein Orchester in etwa so, als müsste ein Fußballspieler mit zwei unterschiedliche langen Beinen spielen im Verhältnis in etwa ein Drittel zu zwei Drittel. Ob allerdings ein Fußballspieler die Herausforderung ebenso bravourös meistern kann wie das Junge Sinfonie Orchester diese Ouvertüre, sei an dieser Stelle dahingestellt.
 
Als weitere Gäste im Stadthaus wusste der Klarinettenchor der Musikschule Markgräflerland unter der Leitung von Guiseppe Porgo mit seinem Repertoir zu begeistern. Dies waren das Jägerlied aus „Der Freischütz“, Mozarts „Ave Verum Corpus“ und das Intermezzo della Cavalleria Rusticana. Das abschließende neapolitanische Volkslied „Funicoli Funicola“ brachte für einen Augenblick den Sommer zurück und ließ im trüben November zumindest die Sonne in den Herzen scheinen.
 
Mit Antonin Dvoraks Sinfonie Nr. 8 in G-Dur setzten im Anschluss die jungen Musikerinnen und Musiker den Konzertabend fort. Diese Sinfonie gehört zweifellos zu den bedeutendsten sinfonischen Schöpfungen Dvoraks und wurde meisterhaft interpretiert. Bis zum triumphalen Ende im Allegro ma non troppo zeichnet diese Musik den steten Wechsel zwischen melancholisch-wehmütigem g-moll bis zu hoffnungsvoll-mutigem G-Dur. Oder, wie es Matthias Kuhn treffend beschreibt: Kein Licht ohne Schatten.
 
Ob das Register eines Orchesters in den einzelnen Instrumenten stark oder eher schwach besetzt ist, spielt letztlich gar keine so große Rolle. Wichtig ist das Zusammenspiel, das „Aufeinander hören“ bis es sich im großen Ganzen in schöner Harmonie vereint. Dass sich einer auf den anderen verlassen kann, dass man anderen den Vortritt lässt und nicht immer nur die 1. Geige spielen will. Auch das lehrt uns die Musik. Diese Harmonie war vom ersten bis zum letzten Ton zu hören und zu spüren und liegt sicher auch in der Person des Dirigenten Matthias Kuhn begründet. Die standing ovations des Publikums war dann auch mehr als verdient.