Ist das eine Tigermücke?

Sie sind von einem Insekt gestochen worden und fragen sich, ob das eine Tigermücke war?

Den wichtigsten Hinweis gibt Ihnen die Tageszeit, zu der Sie gestochen wurden. Denn Tigermücken sind am Tag aktiv. Und sie sind ziemlich aggressiv. Lautlos sticht die weibliche Tigermücke zu, und zwar immer wieder, bis sie ihre Blutmahlzeit beendet hat.

Tigermücken sind eine relativ kleine Mückenart, etwa sechs Millimeter groß. Sie passen vollständig auf eine Ein-Cent-Münze.

Tigermücke (Aedes albopictus)

Wie der Name andeutet, sind Tigermücken schwarz-weiß gemustert. An ihren Hinterbeinen haben die Mücken fünf weiße Bänder, die Enden der Hinterbeine sind ebenfalls weiß. Zusätzlich trägt die Mücke einen weißen Längsstreifen auf Kopf und Rücken.

Steckbrief Tigermücke (658 KiB)
Quelle: Tiger Plattform

Bitte melden Sie den Botschaftern aus Ihrem Wohngebiet, wenn Sie rund um Ihr Haus oder Ihre Wohnung von Tigermücken geplagt werden.

Sie kennen Ihre Botschafter/in oder Ihren Straßenpate/in nicht? Auskunft erhalten Sie via E-Mail: tigermuecke@neuenburg.de

Wenn Sie sicher wissen möchten, ob das, was Sie sticht, eine Tigermücke ist, können Sie das Insekt an den Mückenatlas schicken. Sie erhalten garantiert eine Antwort und helfen den Wissenschaftlern dabei, mehr über die Verbreitung der Tigermücken in Deutschland herauszufinden.

Wie gefährlich sind Tigermücken?

Tigermücken können extrem lästig sein und den Aufenthalt im Freien unerträglich machen. Der Stich einer Tigermücke ist erst einmal nicht schlimmer als der einer einheimischen Mücke: Es juckt, die Einstichstelle rötet sich und schwillt an.

Tigermücken können jedoch verschiedene Viren übertragen, die bei Menschen Krankheiten auslösen. Dazu gehören das Dengue- und das Chikungunya-Fieber sowie die Zika-Virus-Infektion.

Bisher ist die Gefahr, in Deutschland von einer infizierten Mücke gestochen zu werden, noch gering. Denn die Mücke kann nur dann Viren übertragen, wenn sie vorher einen erkrankten Menschen gestochen und dabei die Viren aufgenommen hat.

Die Viren brauchen - wie die Mücke auch - ausreichend warmes Klima, um sich zu vermehren. Da es durch den Klimawandel hierzulande immer wärmer wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es in den Sommermonaten zu einzelnen Ausbrüchen dieser Krankheiten kommt.

In Frankreich, Spanien oder Kroatien hat es bereits lokale Dengue-Infektionen gegeben. Diese wurden von erkrankten Reiserückkehrern eingeschleppt.

Übrigens: Auch andere Säugetiere wie Hunde und Katzen werden von Tigermücken gestochen. Bei Hunden kann die Tigermücke Fadenwürmer übertragen, die eine Hautinfektion oder eine tödliche Herzwurmerkrankung verursachen können

Diese Viruserkrankungen werden von Tigermücken übertragen:

Duenge-Fieber verläuft meist mild, mit keinen oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Kopf- und Gliederschmerzen. In der Regel lassen die Symptome nach einigen Tagen nach, es kann aber mehrere Wochen dauern, bis man sich wieder ganz gesund fühlt.
Teilweise nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Davon betroffen sind vor allem Personen, die zuvor bereits einmal mit einer anderen Untergruppe des Dengue-Virus infiziert waren. Hat man eine Infektion mit Denguefieber überstanden, ist man deshalb nicht immun gegen die anderen drei Unterarten des Virus.

Die Zika-Virus-Infektion verursacht in der Regel keine oder leichte Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, leichtes Fieber und einen rötlichen Hautausschlag. Die größte Gefahr besteht für Schwangere bzw. deren ungeborene Kinder: Das Zika-Virus kann auf den Fötus übergehen und schwere Fehlbildungen hervorrufen.

Chikungunya-Fieber äußert sich durch hohes Fieber, starke Gelenkschmerzen, manchmal begleitet von einem Hautausschlag. Die akute Phase dauert etwa eine Woche und bleibt meist folgenlos. Nur selten kann es zu länger anhaltenden Gelenkschmerzen und Müdigkeit kommen. Wer einmal an Chikungunya-Fieber erkrankt war, ist lebenslang immun dagegen.

Quelle: Auswärtiges Amt (auswaertiges-amt.de > Sicher Reisen > Reisen und Gesundheit)

Wie vermehren sich Tigermücken?

Die Tigermücke fühlt sich dort wohl, wo es warm ist und wo sie Nahrung und viele Brutmöglichkeiten findet. Letztere gibt es in Städten und hier insbesondere in Gärten und Parks, auf Friedhöfen, Brachen und vernachlässigten Grundstücken in großen Mengen.
Die Stechmücken brauchen Wasser, um sich zu vermehren. Als Brutstätte reichen ihnen kleinste Mengen Wasser in einem Blumenuntersetzer, einem Kinderspielzeug oder im hohlen Ständer eines Sonnenschirms.
Nach der Paarung legen das Mückenweibchen 40 bis 90 schwarze Eier knapp über der Wasseroberfläche ab. Dort können die Eier monatelang liegen und sogar austrocknen, ohne Schaden zu nehmen.

Entwicklungszyklus der Tigermücke

Die Entwicklung im Wasser dauert unterschiedlich lang, je nach Temperatur und Nahrungsangebot. Im Sommer schlüpfen die flugfähigen Mücken meist innerhalb von sechs bis acht Tagen.

Während der warmen Jahreszeit wird dieser Entwicklungszyklus mehrfach durchlaufen, eine Mückengeneration folgt auf die andere. Die weiblichen Mücken haben eine Lebensdauer von ca. 30 Tagen und in dieser Zeit legen sie 300 bis 500 Eier. Deshalb kann die Tigermückenpopulation bei warmen Temperaturen rasch zunehmen, die meisten Tigermücken gibt es im Spätsommer und im Herbst.
  

Wie kommt die Asiatische Tigermücke nach Deutschland?

Wie der Name schon sagt, sind Tigermücken eigentlich in Asien zuhause. Nach Europa sind sie vor allem über den Handel mit gebrauchten Autoreifen eingeschleppt worden. Die Reifen werden in Asien häufig auf Halden gelagert. Regnet es, bilden sich in den Reifen Pfützen, in die die Tigermücken ihre Eier ablegen. Zusammen mit den Reifen werden die Mückeneier dann in die Welt verschickt.
Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Tigermücken auch bei uns wohlfühlen. Je wärmer es ist, umso besser können die Mücken überleben und sich vermehren.
Die Tigermücken wandern aus dem Süden bei uns ein, sie sind insbesondere entlang der Rheinschiene verbreitet. Ein weiterer Grund für die Verbreitung ist auch der Tourismus. Urlauber aus dem Mittelmeerraum, in dem Tigermücken schon seit Längerem vorkamen, bringen Mücken oder ihre Eier bei der Heimreise mit nach Deutschland.

Wie schütze ich mich vor Tigermücken?

Gegen Stechmücken, egal ob Tigermücken oder andere, schützt man sich immer auf die gleiche Weise: lange Kleidung tragen und Mückenschutzmittel verwenden.

Am besten schützen Sie sich und andere Menschen, indem Sie potenzielle Brutstätten in einem Umkreis von rund 200 Metern um Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung beseitigen.

Welches Verhalten ist typisch für die Tigermücke?

Tigermücken sind tagsüber unterwegs und holen sich ihre Blutmahlzeit am liebsten bei Menschen. Aber auch Hunde oder Katzen werden nicht verschont. Da die Mücken sehr aggressiv sind und meist mehrfach zustechen, werden sie als massive Belästigung wahrgenommen.
Tigermücken gelten als schlechte Flieger, ihre Flugdistanz beträgt maximal 200 Meter.

Wie ernährt sich die Tigermücke?

Die Mücken ernähren sich von Nektar und Pflanzensäften. Nur die Weibchen stechen und saugen Blut, das sie für die Bildung ihrer Eier brauchen. Gestochen werden nicht nur Menschen, sondern auch andere Säugetiere.
Anders als die in unseren Breiten bekannte Stechmücke sticht die Tigermücke vor allem tagsüber. Da ihre Opfer dann meist wach und aktiv sind, ist die Tigermücke sehr vorsichtig und muss häufig ihre Blutmahlzeit unterbrechen. Bis sie genügend Blut für die Produktion ihrer Eier aufgenommen hat, sticht sie deshalb häufig zu und meist mehrere verschiedene Opfer.

Wo leben Tigermücken?

Tigermücken leben dort, wo sie Nahrung finden und sich gut vermehren können. Das bedeutet, sie leben vorzugsweise in oder in der Nähe von Städten und besiedelten Gebieten. Sie brauchen stehendes Wasser als Brutstätten, deshalb gilt: kein stehendes Wasser, keine Tigermücken.

Können die Larven von Tigermücken außerhalb vom Wasser überleben?

Nein, die Larven sind unbedingt auf Wasser angewiesen. Werden sie mit dem Wasser auf den Boden oder ins Gras geschüttet, sterben sie sofort ab. Deshalb ist das Ausgießen des Wassers die einfachste Methode, um die Larven abzutöten. Danach sollte die Brutstätte gründlich gereinigt und mückensicher verschlossen werden.

Haben Tigermücken natürliche Feinde?

Natürliche Feinde haben vor allem die Larven der Tigermücken in ihrem Lebensraum im Wasser. So fressen einige Arten von Ruderfußkrebsen, Plattwürmern und die Larven einer anderen Stechmückengattung die Larven der Tigermücke.
Die ausgewachsenen Stechmücken werden von Fledermäusen und Vögeln gefressen.

Habe ich im Winter meine Ruhe vor den Tigermücken?

Ausgewachsene Tigermücken sowie ihre im Wasser lebenden Larven und Puppen sterben im Winter ab. Gegen Ende des Sommers legen die Tigermücken jedoch sogenannte Diapause-Eier ab. Wegen der kürzer werdenden Tage und der kälteren Temperaturen schlüpfen zwar keine Larven mehr aus diesen Eiern, sie können jedoch schadlos den Winter überdauern. Wenn die Temperaturen im Frühjahr wieder warm genug sind und die überwinterten Eier mit Wasser überspült werden, schlüpfen daraus die Larven der nächsten Mückengeneration.
Deshalb ist es wichtig, Garten und Balkon im Herbst tigermückensicher zu machen: Reinigen Sie nicht mehr benötigte Gefäße gründlich und lagern Sie sie trocken ein. Gießen Sie das Schmutzwasser nicht in den Abfluss, sondern lassen Sie es im Boden versickern.

Machen der trockene Sommer oder der kalte Winter den Tigermücken was aus?

Die Eier können längere Trockenheit und Minustemperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius überstehen. Da die Larven und Puppen der Tigermücken im Wasser leben, sterben sie ab, wenn die Brutstätten vollständig austrocknen.