Ausgelassene Feststimmung beim ersten Nepomukfest in den Rheingärten

Neuenburg am Rhein (mps). Der Umzug des Neuenburger Nepomukfestes aus der Innenstadt in die Rheingärten ist gelungen: Ausgelassene Feststimmung mit fröhlichen Menschen prägten an den vier Festtagen das neue Festformat der 55. Auflage des Nepomukfestes. Die Menschen waren bereits an den ersten beiden Festtagen begeistert von dem „neuen“ Nepomukfest an neuem Standort.

Das traditionelle Straßenfest hat sich aus dem Stand heraus zu einem tollen Sommerfestival am Ufer des Rheins auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände gemausert. Die Vereine waren überglücklich, der Gästestrom wollte an den Festtagen nicht abreißen. Erfahrene Festorganisatoren sprachen von Besucherrekorden bereits an den beiden ersten Festtagen. Einziger Wermutstropfen: Die Helferinnen und Helfer der Vereine kamen mit der Versorgung der Gäste mit Getränken und Speisen fast nicht mehr nach. Mit dieser Resonanz hatten wohl viele Vereinsverantwortliche nicht in ihren kühnsten Träumen gerechnet.

Die meisten Festbesucher nahmen es sportlich und schätzten das Engagement der Vereinsgemeinschaft, die nur wenige Monate Zeit für die Vorbereitungen hatten. Mit den Erfahrungen dieser Premiere des Festes am neuen Standort werden die Macher das neue Festkonzept weiterentwickeln.

Riesenrad auf dem Festgelände
Foto: die photoLounge, Sabrina Hoch 

Überall wurde fröhlich gefeiert, gemeinsam getrunken und gegessen. Auf der zentralen Bühne gab es tolle Livemusik, bei einigen Lauben und Zelten sorgten auch DJs für Unterhaltung. Besonders gelungen fanden viele Gäste, wie offen die Festmeile gestaltet und trotzdem ein zusammenhängendes Konzept entstanden war. Familien schätzten den großen Spielplatz, andere genossen bei kleinen Auszeiten die Wiesen und das Rheinufer als Rückzugsort, um einfach kurz die Seele baumeln zu lassen. Das Riesenrad am Ende der Festmeile überragte wie ein Leuchtturm das Festgelände und machte auf den neuen Standort aufmerksam. Die Vereinsgemeinschaft und die Stadt haben mit dem neuen Konzept, das bestätigen viele Gäste, ins Schwarze getroffen. Viele sprechen bereits nicht mehr vom Nepomukfest, sondern vom „Nepomukfestival“ oder vom „Nepomukfest 2.0“.

Schon bei der Eröffnung am Freitagabend zeigte sich Bürgermeister Jens Fondy-Langela begeistert von der Gemeinschaftsleistung der Vereinsgemeinschaft und der Stadt. Fondy-Langela dazu: „Wer hätte vor sieben, acht Monaten gedacht, dass wir heute hier stehen.“ Vieles sei im Vorfeld gesagt worden, manche haben geschimpft, gestritten, gerungen und mitunter sogar gekämpft“, erklärte der Bürgermeister. Er stellte fest, sowohl die Vereine, die Menschen und die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und des kommunalen Bauhofes hätten gezeigt, zu welchen gemeinsamen Kraftanstrengungen sie in der Lage seien. „Ich bin verdammt stolz darauf, was wir geschafft haben“, betonte der Bürgermeister und weiter sagte er: „Die ganze Stadt kann stolz sein. Denn so schlagkräftige und engagierte Vereine findet man nicht überall.“ Er forderte deshalb die Gäste, die bisher nicht in den Vereinen engagiert sind, sich zu beteiligen, Mitglied zu werden und die Vereine bei solchen Aktivitäten wie das Ausrichten des Nepomukfestes zu unterstützen, wie es schon die Eltern und Großeltern getan hätten: gemeinsam auf- und abbauen, zusammen arbeiten und dann auch zusammen feiern. Das sei eine Tradition, die weitergetragen werden müsse. Das Nepomukfest sei ein Fest, das von einer großen Gemeinschaft getragen werde. Deshalb gelte ein großer Dank allen, die das Risiko für die Verlegung des Standortes mitgegangen seien. In diesen Dank schloss Fondy-Langela neben den Vereinen der Nepomukfest-Gemeinschaft auch die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsausgaben wie DRK, DLRG, Feuerwehr, Polizei und die beteiligten Firmen ein.

Zu dem neuen Fest passte auch eine weitere Veränderung. So wurden von Bürgermeister Fondy-Langela und Monika Herzfeld, bei der die Fäden zur Neuorganisation zusammenliefen, 15 Liegestühle, die mit den Schriftzügen der teilnehmenden Vereine, der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadtverwaltung wie auch mit dem Konterfei des Namensgebers, dem heiligen Nepomuk, gestaltet wurden, übergeben. Auf der Wiese vor dem Riesenrad konnten sich die Festgäste in die Liegestühle setzen und relaxen.
Den traditionellen Fassanstich führte traditionell immer ein Vertreter eines teilnehmenden Vereins aus. In diesem Jahr war es Martin Lösch vom Baseballclub Atomics, der mit wenigen Schlägen das Bierfass anschlug und das erste Bierglas – mit Unterstützung des Bürgermeisters – mit dem erfrischenden Kaltgetränk füllte. Das Bier wurde von der Staatsbrauerei Rothaus gespendet, die alkoholfreien Getränke wurden vom Getränkehersteller Lieler Schlossbrunnen ausgegeben. Den musikalischen Rahmen bot die Trachtenkapelle Steinenstadt. Mit dem Fassanstich startete der Festbetrieb bei den 13 teilnehmenden Vereinen und bei der evangelischen Kirchengemeinde.

Geboten wurde während der vier Festtage einiges. Auf der zentralen Bühne spielten die Bands „Six4You“, „Hit me!“, „Tom & Andy“ und am Finalabend die Band „Gentle Session“. Für die kleinen Gäste organisierte das Kinder- und Jugendbüro der Stadt das Kinderfest am Amphitheater mit einer Geschicklichkeitsolympiade, bei der verschiedene Spielstationen angeboten wurden. Gut besucht waren der ökumenische Gottesdienst am Sonntag beim Amphitheater als auch der Seniorennachmittag am Montag beim Turnverein Neuenburg.