Unsere Stadt im Wandel der Zeit - Informationsfahrt mit dem Bürgermeister
Wer könnte den Wandel der Zeit und die Veränderungen wohl besser beurteilen als die Menschen, die seit Jahrzehnten in dieser Stadt und den Ortsteilen leben. Bürgermeister Joachim Schuster kommentierte die Veränderungen auf der „Tour de Städtle“ im Stile eines Reiseleiters.
Mit 150 Anmeldungen hatte man allerdings nicht gerechnet. So waren insgesamt 3 Busse nebst Polizeieskorte unterwegs, um viel Interessantes und Wissenswertes zu erfahren, das selbst vielen „Alteingesessenen“ nicht bekannt war.
Ausgestattet mit einer umfangreichen Infomappe startete man in Steinenstadt. Von dort ging es Richtung Thermalsportbad und zum Unternehmen Markgräfler Mineralquelle, wo man mit Getränken versorgt wurde.
Auch Steinenstadt hat erhöhten Wohnbedarf. Diesem wird mit der Ausweisung des neuen Wohngebiets „Malzacker-Ost“ begegnet. Nach einem kurzen Abstecher an den Rhein führte der Weg durch die Siedlung „Im Stein“ über das Wohngebiet „Oberer Wald“ Richtung Campingplatz Gugel, der für den Tourismus in Neuenburg von großer Bedeutung ist.
Weiter ging es durch das Industriegebiet der Kernstadt mit seinen insgesamt 4.500 Arbeitsplätzen. Auch das Sport- und Freizeitangebot kommt in Neuenburg nicht zu kurz, was im Sport- und Freizeitzentrum und in „Nepomuks Kinderwelt“ zu besichtigen war.
Die größten Veränderungen dürfte das Gebiet am Rhein in den nächsten Jahren erfahren. Nach diesem kurzen Abstecher am Gebiet der Landesgartenschau führte der Weg über den Rhein und Grand Canal d’Alsace zum Kreisel in Chalampé, der mit viel Liebe zum Detail neu gestaltet wurde. Was es heißt, einen schwäbischen Bürgermeister zu haben, demonstrierte Joachim Schuster dann anhand des „Naturkreisels“ an der Westtangente auf der Fahrt Richtung Zienken. Es handele sich hierbei um eine Wildblumenwiese und so etwas ließe natürlich das Herz des Schwaben lachen.
Zienken hat seine Einwohnerzahl nahezu verdoppelt. Dies war nicht unproblematisch, so Bürgermeister Schuster in seiner Erläuterung. Kopfzerbrechen bereite allerdings das hohe Verkehrsaufkommen mit über 3.500 Fahrzeugen auf der Rheinstraße (Alte Landstraße) und das Fehlen einer Umgehungsstraße. An der Dorfgemeinschaftshalle wurde eine kurze Pause eingelegt. Vorbei an Feuerwehrgerätehaus, Sportanlage, Kindergarten, Schule und Kirche ging es zügig Richtung Grißheim.
In Grißheim führte die Fahrt ebenfalls durch den Ort, vorbei am neuen Wohngebiet „Am Neuenburger Weg“, Rathaus und der Rheinhalle mit Alemannensaal. Mit Erläuterungen zur neuen Autobahnbrücke und zur Fa. Strohmaier ging es zum Rhein. Dabei passierte man eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Deutschlands, den sog. „Käfigecken“. Hier leben 30 Tierarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen.
Nach einem erneuten Abstecher in Zienken bei der Firma Kaltenbach führte die Fahrt wieder zurück in die Kernstadt. Etwas näher ging Bürgermeister Schuster hier auf die Entwicklung der Stadt in Bezug auf Schule und Erziehung ein. 40 Mio. Euro wurden bis heute darin investiert. Aber auch die Konzepte in der Kinderbetreuung in den Kindergärten haben sich im Laufe der Jahre verändert.
Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt bei weitem das Angebot. Mit der Ausweisung neuer Wohngebiete trägt man diesem Umstand Rechnung.
Erfreulicherweise haben sich in den letzten Jahren im Gewerbegebiet „Heiligkreuzkopf“ auch kleinere, mittelständische Betriebe angesiedelt. Auch hier entstanden zahlreiche Arbeitsplätze.
Durch das Industriegebiet führte die Fahrt wieder in die Ortsmitte. Ein wahres Schmuckstück ist der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz. Für jedes Amtsjahr einen Brunnen, hatte sich Bürgermeister Schuster vorgenommen. Nun, diesem Zeitplan hinkt er um 8 Brunnen hinterher. Mit der Brunnenanlage am Bahnhof kommt auf jeden Fall noch ein Brunnen dazu.
Sehen lassen können sich natürlich auch das „Doktorhuus“ und das Bildungshaus Bonifacius Amerbach, den Teilnehmern sicher besser bekannt als ihre alte Schule.
Nicht unerwähnt bleiben durfte selbstverständlich das Seniorenzentrum St. Georg, in dem sich viele Helferinnen des Altenwerks ehrenamtlich engagieren.
Das Privileg, über den Rathausplatz zu fahren, wird nicht jedem zuteil. Für die Senioren machte man aber gerne eine Ausnahme. Die Empörung war groß, so Bürgermeister Schuster, als er in einer seiner ersten Amtshandlungen den damaligen Rathausplatz für den Verkehr sperren ließ. Die Empörung wäre heute sicher genauso groß, würde man den Platz für den Verkehr wieder frei geben.
Die Stadtrundfahrt fand ihren Abschluss im Stadthaus, wo das Team des Stadthausrestaurants die Teilnehmer mit Schäufele und Kartoffelsalat verwöhnte. Bürgermeister Schuster richtete seinen Dank an den Organisator Rainer Erhardt, der von den Mitarbeitern des Rathauses Reiner Brück und Sandra Hess unterstützt wurde. Ebenso galt sein Dank Schwester Verena mit ihrem Notfallkoffer, dem Polizeiposten Neuenburg, dem Busunternehmen Rast Reisen, den Hausmeistern Bierwisch und Aechtle sowie den Helferinnen des Altenwerkes bei der Bewirtung im Stadthaus, allen voran Ulla Arweiler.
Der Wissensdurst und die Neugierde wurden mehr als befriedigt, so Ulla Arweiler, die sich dem Dank anschloss. Die Teilnehmer dieser etwas anderen Stadt- bzw. Gemarkungsrundfahrt waren restlos begeistert.