Abschied vom Amt nach 32 Jahren

NEUENBURG AM RHEIN (fl) Es war ein denkwürdiger und zugleich fröhlicher Abschied, den der scheidende Bürgermeister Joachim Schuster am letzten Tag des Monats Mai auf dem Rathausplatz in Anwesenheit zahlreicher Neuenburgerinnen und Neuenburger feierte. Mit ihm geht nach zweiunddreißig Jahren Amtszeit eine Ära in der Geschichte der Zähringerstadt zu Ende, die zuletzt von der Landesgartenschau 2022 und dem Motto „Neuenburg geht zum Rhein“ geprägt war. Er selbst hatte zu dieser Abschiedsparty eingeladen, und die vielen herbeiströmten Gäste waren ein deutliches Zeichen für seine Beliebtheit. Schuster und seine Frau Catrin waren sofort nach ihrem Erscheinen von Freunden, Bürgern, Amtskollegen aus den Nachbargemeinden sowie Prominenz aus Politik und Gesellschaft umringt. Jeder wollte zum Ruhestand gratulieren. Auch Schusters Amtsnachfolger Jens Fondy-Langela war zur Party erschienen. Der herrlich warme Sommerabend war das Tüpfelchen auf dem I.

Joachim Schuster auf der Bühne mit Mikrofon auf dem Rathausplatz
Joachim Schuster bei seiner Ansprache

Ein großes Dankeschön bildete den Tenor in Schusters Abschiedsansprache. Er dankte in erster Linie allen Wegbegleitern, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie den „geduldigen Bürgern“. Auch den „entscheidungsfreudigen Gemeinderat“, die Arbeitskreise und Ausschüsse, die Ehrenamtlichen und engen Mitarbeitenden in der Verwaltung sowie den großen Kreis der Berater schloss er mit herzlichen Worten in sein Dankeschön mit ein. Mit einem Augenzwinkern bedankte er sich bei allen Mitstreitern dafür, dass sie es „zweiunddreißig Jahre lang mit ihm ausgehalten“ hätten. Sie alle, so Schuster, hätten „eine tolle Arbeit geliefert“. Er selbst habe in diesen Jahren „große Erfüllung und große Erfahrung“ gewonnen, auch bei den Anlässen, bei denen er Fußball gespielt habe.

Er wolle aber keine langen Reden anlässlich dieses Abschiedsfestes, meinte Schuster. Sogar sein langjähriger Amtskollege, Bantzenheims Bürgermeister Roland Onimus, hatte vom ihm „Redeverbot“ erhalten. Die Ehrenmedaille für seine Verdienste im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft hatte Onimus ihm deshalb schon vor der Party überreicht.

Bis Mitternacht sei er noch im Dienst, so Schuster. „Heute Abend“, so fügte er mit maliziösem Humor an, „können Sie mir alles sagen, was sie immer schon einmal sagen wollten. Nur nützen wird es nichts mehr.“ Die vielen auf dem Rathausplatz versammelten Bürgerinnen und Bürger nahmen es ebenfalls mit Humor und lachten und applaudierten begeistert. Danach folgten sie Schusters Aufforderung, die Party zu genießen, sich an den Partyhäppchen aus Flammkuchen und Pinsa zu bedienen und einfach nur fröhlich zu feiern. Der FC Neuenburg am Rhein mit seinem Bierausschank und ein Auggener Weinwagen sorgten außerdem dafür, dass niemand durstig bleiben musste.

Zur Dixieland-Musik der Halleluja-Stompers feierte die Bevölkerung in bester Stimmung den ganzen Abend lang. Und dann gab es noch eine wunderbare Überraschung, mit der wohl auch das scheidenden Stadtoberhaupt nicht gerechnet hatte. Gegen 22.30 Uhr gingen die Lichter aus, und ein Fackelzug der Freiwilligen Feuerwehr und der Orchestergemeinschaft Neuenburg Zienken bewegte sich von der Liebfrauenkirche zum Rathausplatz. Es war eine feierliche, anrührende Ehrendemonstration für Joachim Schuster, eine Anerkennung für seine jahrzehntelange Arbeit als tüchtiger und anerkannter Bürgermeister von Neuenburg am Rhein. Und Schuster, der ja ursprünglich aus dem Schwäbischen kommt, dürfte auch das „Badener Lied“ gut gefallen haben, gleichsam als Symbol für seine gelungene und erfolgreiche „Integration“ in das Markgräflerland und die Zähringerstadt Neuenburg am Rhein.

Menschen auf dem Rathausplatz