Einweihungsfeier Edith-Stein-Seniorenzentrum

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Persönlichkeiten aus Kommune und Verwaltung wurde am vergangenen Freitag das neue Edith-Stein-Seniorenzentrum in der Mülhauser Straße 4 eingeweiht.

Das nach neuesten Standards geplante Großobjekt wurde seniorengerecht als Wohngemeinschafts-Konzept ausgeführt. Erforderlich wurde der Neubau aufgrund der baulich überholten Struktur des Seniorenzentrums St. Georg, das seit 1977 in Neuenburg am Rhein pflegebedürftigen Senioren Unterkunft bietet, doch aufgrund der hohen Anzahl der Doppelzimmer nicht mehr den neuen Vorgaben entspricht.

Die Besucher der Einweihungsfeier wurden von der Spielgemeinschaft Neuenburg & Zienken mit traditioneller Blasmusik empfangen. Bernhard Grotz, Aufsichtsrats-Vorsitzender der Caritas im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, betonte, dies sei ein wichtiger Tag für den Landkreis und den Verband. Das neue Seniorenzentrum befinde sich in sehr schöner Lage, der Standort sei genau richtig. Eine Erweiterung des St.-Georg-Heims sei nicht möglich gewesen und ebenso wenig ein Neubau im Stadtzentrum. Die Inspiration zu dem neuen Standort habe Bürgermeister Schuster gegeben.

Nach zwanzig Monaten Bauzeit, so erläuterte Jochen Kandziorra, der Vorstandsvorsitzende des Caritas-Verbandes, könne das Edith-Stein-Seniorenzentrum mit 75 stationären Dauerpflegeplätzen in fünf Wohngemeinschaften und fünfzehn Kurzzeitpflegeplätzen im August in Betrieb gehen. Die Investitionssumme belaufe sich auf 13,3 Millionen Euro.

 Baubeginn, führte Kandziorra weiter aus, sei der 23. November 2020 gewesen, wobei das Projekt die Bauleitung vor große logistische Herausforderungen gestellt habe. Die gesamte Bauzeit sei glücklicherweise unfallfrei verlaufen. Nun füge sich alles gut ineinander. Den gemeinsamen Mittelpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner bildeten die Wohnküche, der Garten bzw. der großzügig bemessene Balkon und das Wohnzimmer. Die Pflegestützpunkte befänden sich im ersten und zweiten Obergeschoss, so dass „die Pflege in den Hintergrund trete“. Wichtig sei auch die barrierefreie Anbindung an die Stadt gewesen. Hinzu kämen die zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen der Stadt im Rahmen der Landesgartenschau sowie die Nähe zum Erholungsbereich der Rheingärten. Die Entfernung zum Stadtzentrum betrage 700 Meter.

Mit bewegenden Worten ging Kandziorra auf die Namensgeberin des Seniorenzentrums, die von Papst Johannes Paul II im Jahr 1998 heiliggesprochene Edith Stein ein. Sie wurde als Jüdin und Christin ein Opfer des Holocaust und 1942 im KZ Auschwitz von den Nazis ermordet. Als Friedenstifterin und Gnadengeberin vertrete Edith Stein auch den europäischen Gedanken.

Kandziorra dankte allen am Projekt Beteiligten für ihr großes Engagement. Einen besonderen Dank richtete er an die Leiterin der Einrichtung, Alla Franz, der er unter großem Beifall der Gäste einen Blumenstrauß überreichte.

Bürgermeister Schuster äußerte seine Freude darüber, bei diesem „zukunftsweisenden und perspektivischen Ereignis“ dabei zu sein. Der demographische Wandel und die sich verändernden Formen des familiären Zusammenlebens würden eine häusliche Pflege von Angehörigen immer seltener gewährleisten. Ein Umdenken im Planen und Handeln sei gefordert. Neben der Tagespflege sei die Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen, auch für jüngere Menschen, in den letzten Jahren rasant gestiegen. Mit Dankbarkeit und Stolz blicke er daher auf die erfolgreiche Kooperation mit dem Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald zurück. Schon der Bau des St. Georg Seniorenheimes und die Einrichtung des betreuten Wohnens im Fridolins-Haus seien Meilensteine der Stadt Neuenburg am Rhein in der Seniorenarbeit gewesen. Auch das bürgerliche Engagement des Neuenburger Altenwerkes habe wertvolle Zuarbeit geleistet. Das Zusammenwirken von Vereinen, Verbänden und Bürgerschaft sei immens wertvoll.
Das neue Edith-Stein-Seniorenzentrum in all seiner Vollkommenheit hätte keinen besseren Standort finden können. Viele städtebauliche Maßnahmen kämen den Insassen nun zugute, so beispielsweise die nahe Anbindung an die Innenstadt und natürlich aktuell die Landesgartenschau direkt in der Nachbarschaft.  Das Gebäude sei außerdem ein wichtiger „Trittstein“ im langfristigen Projekt „Neuenburg geht zum Rhein“. Schuster lobte „das unermüdliche Engagement und den Investitionswillen“ des Caritas-Verbandes und dankte auch den Handwerkern, Architekten und Ideengebern, die am Projekt beteiligt waren.

Architekt Volker Scheld stellte noch einmal kurz das Gebäude vor, das auf einem Grundstück von 5000 Quadratmetern erbaut sei und nun neunzig Seniorinnen und Senioren eine moderne Unterkunft biete.

Als „stabiles Bauprojekt“ bezeichnete Matthias Ryzlewicz, der Geschäftsführer der Weisenburger Bau GmbH, die Ausführung des Edith-Stein-Seniorenzentrums. Nach strengen Spielregeln hätten hundertfünfzig Arbeitskräfte an dem Projekt mitgewirkt. Nun sei Feierstimmung angesagt. Aus Dankbarkeit, auch für den unfallfreien Verlauf der Bauarbeiten, spende sein Unternehmen für die hauseigene Kapelle des Seniorenheimes einen Geldbetrag. Außerdem überreichte Ryzlewicz einen großen Schüssel an Alla Franz und Jochen Kandziorra als Symbol dafür, dass die Schlüsselgewalt über das fertiggestellt Gebäude nun an sie übergehe.

Nach der von der Spielgemeinschaft feierlich intonierten Europahymne von Beethoven segnete Pater Norbert Riebartsch von der Seelsorgeinheit Markgräflerland das Gebäude. Zentrale Elemente des Segensgebets bildeten die Gedanken an Hoffnung und Geborgenheit. Mit dem Lied „Bewahre uns Gott“ begleiteten die Besucher die Segnung.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung hatten die Besucher die Möglichkeit, das neue Seniorenzentrum zu besichtigen und sich selbst einen Eindruck von der modernen und komfortablen Einrichtung zu machen. Die Einrichtungsleitung lud die Gäste noch zu einem Umtrunk ein.

Foto & Text: Bianca Flier