Rückkehr nach Neuenburg am Rhein

Neues Ausstellungsstück im Museum für Stadtgeschichte aufgestellt

Kurz vor Weihnachten wurde ein ganz besonderes Ausstellungsstück im Museum für Stadtgeschichte aufgestellt: ein über 500 Jahre altes, 70 cm hohes Becken aus Keupersandstein. Das Becken war 2012 bei einer archäologischen Grabung am heutigen Standort der Volksbank (Metzgerstraße 1) in einem mittelalterlichen Hauskeller gefunden worden. Dr. Bertram Jenisch, Mittelalterarchäologe am Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, vermutet, dass sich in dem Keller ein Lager für Weinfässer befand. Wenn die Fässer gereinigt wurden, sammelte sich das ablaufende Wasser in dem Becken, das am tiefsten Punkt des abschüssigen Bodens in die Erde eingelassen war. Hier konnte das Schmutzwasser dann abgeschöpft und aus dem Gebäude gebracht werden. Wenn das Becken nicht benötigt wurde, konnte man es mit einem runden Holzdeckel verschließen. Die Größe des Kellers und die Sorgfalt, mit der das Becken gearbeitet wurde, sprechen nach Ansicht des Archäologen dafür, dass es sich bei dem Gebäude um das einstige Neuenburger Kaufhaus mit Weinkeller an der Marktgasse gehandelt hat. Nach Abschluss der Grabung war das Becken in das Depot des Landesamts für Denkmalpflege in Müllheim gebracht worden.
 
Für die Aufstellung des Beckens im Neuenburger Museum für Stadtgeschichte waren einige Vorbereitungen nötig gewesen. Um sicherzugehen, dass der Boden des Ausstellungsraums im Erdgeschoss das mehrere hundert Kilogramm schwere Becken auch trägt, mussten ein Baustatiker konsultiert und ein Unterbau beschafft werden, der das Gewicht des Sandsteinobjekts gleichmäßig verteilt. Anschließend wurde das Becken von der mit dem Transport beauftragten Steinmetzfirma vom Depot aus in zwei Etappen nach Neuenburg gebracht.
 
Am 20. Dezember 2023 wurde das Becken dann von vier Steinmetzen ins Museum für Stadtgeschichte gebracht und aufgestellt. Dabei musste das auf der Palette festgegurtete Becken zunächst mit einem Kran durch die Eingangstür des Museums für Stadtgeschichte gehoben werden. Mit einem hydraulischen Hubwagen wurde das Becken dann im Gebäude an seinen Aufstellungsort gebracht. Da das im oberen Durchmesser etwa 1,10 m breite Steinbecken bei stehender Lagerung nicht durch die Tür des Ausstellungsraums passte, war es schon in der Vorbereitung mit Gurten, Kanthölzern und Keilen seitlich auf einer Holzpalette befestigt worden. Am Aufstellungsort konnten die vier Steinmetze das Becken dann unter Einsatz eines Bocks mit aufliegendem Brett als Hebel, Stemmeisen, Kanthölzern und Keilen vorsichtig von der Holzpalette holen und auf den vorbereiteten Unterbau im Museum ablassen.
 
Das mittelalterliche Sandsteinbecken ist ab sofort im Museum für Stadtgeschichte, Franziskanerplatz 4, 79395 Neuenburg am Rhein, zu sehen. Das Museum ist sonntags und mittwochs von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene kostet 2,00 €, Kinder unter 18 Jahren und Inhaber/innen des Museumspasses sind frei.
 

Weitere Informationen bei:

Sabine Strupp                                                        Stadtarchiv                                                                                                                                      Tel. +49 (0) 76 31-791-141                                 Fax +49 (0) 76 31-791-222                                sabine.strupp@neuenburg.de    
oder 
Simone Kern
Museum für Stadtgeschichte
Tel. +49 (0) 76 31-791-284
Fax +49 (0) 76 31-791-222
simone.kern@neuenburg.de                  

Steinbecken
Steinbecken
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