Neuenburg am Rhein spendet Möbel für Schulen in der Ukraine

NEUENBURG AM RHEIN (fl) Mit einer gelungenen Hilfsaktion hat die Stadt Neuenburg am Rhein ein groß angelegtes Projekt des Gustav-Adolf-Werkes (GAW) unterstützt, durch das Schulen in der Ukraine mit Mobiliar ausgestattet werden. Am vergangenen Mittwoch wurde auf dem Pausenhof des Schulzentrums eine enorme Anzahl von Schulmöbeln in einen 40-Tonnen-Laster verladen, der am Wochenende in Richtung des gebeutelten Kriegslandes aufgebrochen ist. Ulrich Hirsch, der Projektleiter des GAW-Hilfstransportes, koordinierte die Aktion.

Beim Verladen von Schulmöbeln

Circa 80 bis 100 Tische, 150 Stühle, ein Pult, eine große Wandtafel und einige kleinere Schulmöbel wurde vom GAW-Team und den Hausmeistern der Schulen und Kitas verladen. Auch eine Anzahl von Schülern beteiligte sich am Ausräumen und Verladen. Die meisten der Schulmöbel stammen aus der Grundschule von Neuenburg am Rhein. Auch von der Grundschule Grißheim war einiges dabei. Für den Transport von Grißheim zum Schulzentrum Neuenburg wurde von der Stadt extra ein kleiner Lastwagen eingesetzt.

Bereits seit dem 1. September 2023, als der Unterricht an ukrainischen Schulen wieder begann, benutzen die Schüler dort Möbel aus deutschen Schulen. Denn durch die Folgen des Krieges sind viele Schulen zerstört worden. Darüber hinaus dürfen seit 2022 Bildungseinrichtungen in der Ukraine nur noch betrieben werden, wenn sie ausreichend Schutzräume nachweisen, die ebenfalls mit Mobiliar ausgestattet sein müssen. Umso erfreulicher ist daher die Hilfe des Gustav-Adolf-Werkes. Laut Ulrich Hirsch konnte in der zu Ende gehenden baden-württembergischen Ferienzeit an zahlreichen Schulen nicht mehr benötigtes Schulmobiliar für die Ukraine abgeholt werden. Auch die Stadt Neuenburg am Rhein hat sich, wie zahlreiche andere Gemeinden in Baden-Württemberg dieser Hilfsaktion angeschlossen.

Der GAW-Partner Pfarrer Péter Szeghljánik aus der Westukraine berichtete beispielsweise von über 100 zerstörten Schulen und äußerste sich sehr dankbar für die Hilfe zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs in der Ukraine. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich, dass der Unterricht dank vielfältiger Unterstützung aus Baden-Württemberg weiterhin möglich ist. Diese Schulmöbel werden nun in der ganzen Ukraine an Schulen verteilt.

Viele baden-württembergische Schulleiter zeigten sich gegenüber dem GAW sehr erfreut, nicht mehr gebrauchte Schulmöbel für die Aktion abgeben zu können, auch wegen des gewordenen Platzes zum Beginn des neuen Schuljahres. Sie äußerten ihre Genugtuung darüber, dass gut erhaltene, aber von ihren Schulen aussortierte Möbel nicht einfach entsorgt, sondern einem guten Zweck zugeführt werden. Deshalb sind die Schulträger auch bereit, anstelle eingeplanter Entsorgungskosten einen Beitrag zu den hohen Transportkosten zu leisten.

Diese Aktion des GAW, so Ulrich Hirsch, trägt zu einer ressourcenschonenden Weiterverwendung von Rohstoffen ebenso bei wie zu umweltschonender Handlungsweise bei. Durch die Vermeidung von Entsorgungskosten werden zudem Steuergelder eingespart. Und sie ist außerdem wichtiger ein Beitrag zur Verständigung von Schulen und Schülern in Deutschland und der Ukraine sowie ein Zeichen der Solidarität.

Die Aktion wird in den nächsten Wochen vom Gustav-Adolf-Werk weiterführt, betont Ulrich Hirsch. Das ist auch dringend erforderlich, denn ein Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine ist derzeit nicht abzusehen.