Seniorenfasnacht in Neuenburg am Rhein

NEUENBURG AM RHEIN (fl) Närrische Hochstimmung herrschte beim Fasnachtsnachmittag für Senioren am vergangenen Samstag im Stadthaus. Zahlreiche „alte und noch nicht so alte Narren“ waren der Einladung der Stadt gefolgt und amüsierten sich köstlich. Das bunte Programm mit Büttenreden, Sketches, Show- und Tanzeinlagen bot jede Menge vergnüglicher Unterhaltung. Kaffee und Kuchen gab es gratis.

Narren auf der Bühne
Einzug der Narren
3 Männer spielen Musik
Kapelle "Markgräfler Spätlese"

Die Drei-Mann-Kapelle „Markgräfler Spätlese“ eröffnete den Reigen der Darbietungen mit bekannten Fasnachtsschlagern und Lumpenliedli. Als die Mitglieder der „Narrenzunft Neuenburg am Rhein“ in ihren vielgestaltigen Masken und Kostümen auf die Bühne strömten und Zunftsprecherin „Frau Frosch“ (Daniela Saurer) alle anwesenden Narren und Närrinnen aus der Kernstadt und den Ortsteilen mit „Schnoog, schnoog“ willkommen hieß, antworte das Publikum lautstark mit der traditionellen Antwort „Quak, quak“. Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Spinner-Burger begrüßte das närrische Volk mit einer Büttenrede, auf deren Refrain „Schöner könnts doch garnit sii, es isch Fasnacht in Neueburg am Rhii“ die Kapelle mit dem bekannten Fasnachtstusch und das Publikum mit brausendem Beifall reagierte.

Danach ging es Schlag auf Schlag, moderiert und animiert von Sybille Scheidt-Hollenweger, die mit Witz und Temperament durch die Veranstaltung führte. Die genial gestaltete mittelalterliche Bühnenkulisse bildete einen idealen Rahmen für die begeisternden Auftritte. Als Motto war in großen Buchstaben darüber zu lesen: „Keiner weiß was kunnt, aber d‘ Neueburger Fasnacht de blibt bunt!“

Die Garde der Rhiischnooge in schwarz-gelbem Outfit erfreute die Gäste mit einer kunstvollen Tanzeinlage, zu der auch eine Reihe schwieriger Spagate zählte. Die jungen Tanztalente und ihre Trainerin Petra Knauf ernteten viel Lob und Beifall für diesen furiosen Auftritt.
Die erste Büttenrede hielt „Christl aus Grisse“ (Christel Kiefer aus Grißheim). In herrlichen Knittelreimen informierte sie das Publikum über die komischen Tücken einer Kreuzfahrt auf dem Traumschiff AIDA, was so manche Lachsalve im Saal auslöste. Passend intonierte die Kapelle „Markgräfler Spätlese“ bei ihrem Abgang das schöne Lied „Eine Seefahrt, die ist lustig“. Büttenrednerin Ruth Kriegelstein, die vor neunzehn Jahren aus Hessen nach Neuenburg am Rhein gezogen ist, unterhielt die Närrinnen und Narren mit dem Liedvortrag „Heile, heile Gänschen“, was die Leute im Saal natürlich zum kräftigen Mitsingen und Schunkeln animierte. Darüber freute sich die Wahlneuenburgerin so, dass sie noch ein selbst verfasstes Loblied auf Neuenburg am Rhein als Zugabe sang.

Mit viel Gelächter quittierten die närrischen Senioren auch die Szene, bei der ein gewisser Otto seine Gattin (Pit Holzer & Annette Pauer) anlässlich eines Theaterbesuches mit seinen stinkigen Socken zur Verzweiflung trieb. Eine von der Kapelle „Markgräfler Spätlese“ schwungvoll begleitete Polonaise, an der so gut wie jeder im Saal teilnahm, leitete über zur närrischen Pause.

Danach erfuhren die Gäste von den Klatschtanten Beate Berger & Marion Branghofer, was es mit dem neuerdings beliebten Familien-Generationen-Euronorm-Gebiss auf sich hat, einer kostengünstigen Alternative zu den üblichen teuren Zahnersatz-Lösungen. Was allerdings passiert, wenn man das Haftpulver mit Sekundenkleber verwechselt, erschütterte so manches Zwerchfell im Saal.

Eines der vielen Highlights im Programm war das Hästanz der Wuhrlochfrösche. Die Tanzdamen, die sich unter den lustigen Froschmasken verbargen, überzeugten mit ihrem virtuosen Können, und so wurde vom Publikum vielstimmig eine Zugabe gefordert. Die wurde auch gerne gewährt, aber ohne Masken, so dass die närrischen Gäste auch die sympathischen Gesichter der Fröschinnen bewundern konnten. Ein Klatschweiber-Auftritt (Sybille Scheidt-Hollenweger & Rita Meier) sorgte noch einmal für tüchtiger Lacher. Das Schlusslicht der Veranstaltung bildete der große Auftritt der Damen vom FFP mit ihren Blas- und Schlaginstrumenten und ihrer schwungvollen Gugge-Musik.

Die Tombola, gestiftet von Neuenburger Privatleuten und Firmen, war reich bestückt. Und sogar aus den Nieten wurden noch Gewinne gezogen – ein wohl einmaliger Vorgang! Zum guten Abschluss bedankte sich Zunftsprecherin Frau Frosch alias Daniele Saurer bei allen, die zum Gelingen der großartigen Veranstaltung beigetragen hatten.

Für Moderatorin Sybille Scheidt-Hollenweger und Frau Frosch gab es Blumen als Dankeschön.

Ein besonderer Service der Stadt zu dieser Veranstaltung war der Zubringerdienst mit Bussen von und nach Steinenstadt, Grißheim und Zienken. Diese Dienstleistung und der närrische Seniorennachmittag sind weitere Zeichen dafür, dass die Stadt das Motto der Zukunftswerkstatt „Gut alt sein und älter werden in Neuenburg am Rhein“ nicht nur als Lippenbekenntnis auffasst, sondern auch aktiv umsetzt.